Heiße Quelle am Pol

Arktis-Fund interessiert NASA: Leben auf Eismonden?

Hydrothermalquellen in der Tiefsee gelten als Hotspot des Lebens, sind jedoch nicht leicht zu finden. Bekannt ist, dass solche Systeme an durchlässigen Strukturen entstehen, etwa an den Spreizungsrücken der Erdplatten. Damit sind Stellen in der Erdoberfläche gemeint, die sich öffnen, wenn geschmolzenes Gestein durch die Erdkruste tritt.

Der Gakkelrücken im Arktischen Ozean ist der sich am langsamsten spreizende mittelozeanische Rücken weltweit. Genau dort haben Wissenschaftler bei einer Expedition mit dem Forschungseisbrecher POLARSTERN das nördlichste Hydrothermalfeld der Erde entdeckt – nur etwa 300 Kilometer vom Nordpol entfernt.
An diesem Polaris-Feld wurden erhöhte Wasserstoff- und Methangehalte nachgewiesen. Das ist eine unerwartete Entdeckung! Aufgrund früherer Forschungsergebnisse hatten die Wissenschaftler mit schwarzen Rauchern gerechnet, also der bekanntesten Art von Hydrothermalsystemen. Sie strömen hauptsächlich metallreiche Fluide aus. Stattdessen stießen die Forscher auf kleinteilige Schornsteinstrukturen.

Für die meisten Hydrothermalfelder an ultralangsam-spreizenden Rücken sind keine geochemischen Daten der Hydrothermalwässer vorhanden. Das kann bei der Erforschung der Prozesse im Untergrund zu Fehlinterpretationen führen, was wiederum weitreichenden Folgen, zum Beispiel beim Verständnis globaler Stoffkreisläufe haben kann.

Die aktuelle Studie trägt jedoch nicht nur dazu bei, den Ozeanboden besser zu erforschen: Wissenschaftler der NASA sehen Hydrothermalsysteme wie Polaris als direktes Pendant zu Systemen auf den eisbedeckten Monden anderer planetarer Körper. Dort können hydrothermale Quellen ebenso wie auf der Erde den Ursprung des Lebens ermöglicht haben.

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